Security-Week: Interview mit Sabine Cox, Director Human Resources der CONET Gruppe

In Gesprächen mit unseren Mitgliedsunternehmen kommen immer wieder die vielen offenen Stellen zur Sprache. Wie viele offene Stellen haben Sie aktuell bei CONET zu besetzen und wie viele Stellen sind es insbesondere im Bereich der IT-Security? 

Im neuen Geschäftsjahr planen wir rund 280 Neueinstellungen. Der IT-Security-Bereich ist einer der aktuell am stärksten wachsenden Leistungsbereiche von CONET. Dort sind insgesamt 15 Vakanzen zu besetzen.

Manche sprechen von einer Phase der „Arbeiterlosigkeit“ am Arbeitsmarkt. Welche Maßnahmen wären Ihrer Meinung nach erforderlich, um sowohl kurz- als auch langfristig Lösungen für den Fachkräftemangel in der IT-Security, aber auch generell bei IT-Fachkräften zu finden?

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Mittel- und langfristig sollten attraktive und praxisorientierte Unterrichtsinhalte in Schulen noch stärker Einzug halten. Dadurch könnten noch mehr Schülerinnen und Schüler an Informatik Gefallen finden. Mit unserem MINT-Engagement unterstützen wir das mit dem Ziel, damit zur Aufgeschlossenheit gegenüber diesen Themen – gerade bei Mädchen und jungen Frauen – beizutragen. Darüber hinaus sollte der Aufbau von Medienkompetenz ein gesamtgesellschaftliches Ziel sein.

Eine zielgerichtete Ausbildung ist ein weiterer zentraler Baustein. Wir bilden im großen Umfang aus. Die duale Ausbildung bietet die Chance, Nachwuchsförderung selbst in Hand zu nehmen. Auch an der bundesweit einmaligen Zusatzqualifikation Cybersecurity für IT-Berufe der IHK Bonn/Rhein-Sieg hat CONET aktiv mitgewirkt und wir freuen uns, dass diese nun anläuft. Eine Initiative, die bundesweit Schule machen sollte.

Dass die an Universitäten eingerichteten IT-Security-Lehrstühle für den Arbeitsmarkt immer mehr Früchte tragen, hilft ebenfalls bei der Suche nach gut ausgebildeten Einsteigern. Praxisnähe erhält auch hier einen immer wichtigeren Stellenwert, was wir besonders begrüßen.

In der Erwachsenenbildung schließlich liegen zusätzliche Chancen, um Quereinsteiger zu gewinnen. Auch dieser Bereich sollte ausgebaut werden.

Das Anwerben von Spezialisten aus dem Ausland ist aktuell ein weiterer Weg, der allerdings allenfalls kurzfristig eine Lösung sein kann. Das Ziel muss es sein, durch eigene Fachkräfteausbildung und -förderung sowie die Schaffung attraktiver Berufsbilder und entsprechend frühzeitiger Werbung für diese mehr und mehr qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.

Wie beurteilen Sie Quereinsteiger im Bereich der IT-Security? Ist ein Studium ein Muss in diesem Bereich? Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es ansonsten/welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet CONET ihren aktuellen und künftigen Mitarbeitenden an?

Zwischen 30 und 40 Prozent der Einstellungen im IT-Security-Bereich sind aktuell so genannte Quereinsteiger – das ist in der IT seit jeher auch keine neue Entwicklung. Gerade Ingenieure bringen hier wichtige Grundvorrausetzungen bereits mit. Das Denken in Kausalketten und die Sensibilität für den Schutz von Systemen – wie beispielsweise im Bereich von Smart-Home-Technologien – gehört bereits zu ihrem Portfolio. Diese Zielgruppe durch den Aufbau von ergänzenden Informatik-Grundlagen zu unterstützen, fällt uns leicht.

Ein Studium ist aber keine Vorrausetzung oder Garantie, um in diesem Bereich durchzustarten. Von zentraler Bedeutung für alle Arten möglicher Laufbahnszenarien ist letztlich ein hoher Praxisbezug. Das gilt in der schulischen Bildung und beruflichen Ausbildung ebenso wie im akademischen Umfeld und der Weiterentwicklung im Unternehmen.

Unsere Erfahrungen zeigen uns immer wieder, dass engagierte Aus- und Weiterbildung mit einem zielgerichteten Wissensaufbau und konsequenter Personalentwicklung – charakterisiert durch produktnahe Herstellerausbildung, Training on the Job mit einem Paten oder fokussiertes Lernen von erfahrenen Fachleuten etwa im Rahmen unserer Spezialisten-Laufbahnen – hervorragende Ergebnisse erzielt.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Bewerbermarkt ausgewirkt? Gibt es einen Wandel hinsichtlich der Erwartungen von Bewerbern und Bewerberinnen an einen künftigen Arbeitgeber? Falls ja, welche? 

Die Corona-Pandemie brachte viele Defizite ans Licht. Die Netzabdeckung, die überkommene Vorstellung Mitarbeitende seien nur produktiv unter den Augen der Führungskraft, die Arbeitsmittel der Sozialversicherungsträger und der öffentlichen Verwaltung. Aber auch über den Arbeitsmarkt hinaus wurden Versorgungslücken und Defizite unseres Sozialstaates offenbar, zu denen nun passgenaue, zukunftsweisende politische Entscheidungen zu treffen sind.

Die Bedürfnisse von Bewerberinnen und Bewerbern befanden sich auch bereits vor der Pandemie im Wandel. Beschleunigt und erhöht haben sich aber beispielsweise die Erwartungen an die Flexibilität eines Arbeitgebers ebenso wie an dessen soziale Verantwortung. Ein Arbeitgeber, der diese Anforderungen aktiv adressiert und den Bedürfnissen gerecht wird, hat einen klaren Marktvorteil am umkämpften Arbeitsmarkt.

Welche besonderen Benefits bietet CONET aktuellen und künftigen Mitarbeitenden an, beispielsweise in Hinblick auf die Work Life Balance? 

Hohe Flexibilität und soziale Verantwortung gehören wie eben genannt zu den Schlüsselanforderungen an zeitgemäße Arbeitgeber. CONET bietet durch seine Angebote für mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitgestaltung vielfältige Möglichkeiten, selbst zu entscheiden, wie man wo und wann arbeitet. Unsere Mitarbeitenden haben hier ein hohes Maß an Autonomie und eine hervorragende Hard- und Software-Ausstattung für höchstmögliche Flexibilität, die wir zudem durch attraktive Hardware-Leasing-Angebote ergänzen.

CONET-Führungskräfte sind im Führen auf Distanz beziehungsweise dem virtuellen Begleiten von Teams und individuellen Spezialisten versiert und damit in der Lage, Mitarbeitende passgenau zu unterstützen. Für diejenigen, die sich neben dem mobilen Arbeiten weiterhin eine feste „berufliche Heimat“ wünschen, bleiben unsere Firmengebäude – natürlich mit Rücksicht auf die jeweils geltenden Corona-Vorgaben – immer eine Anlaufstelle. Hier schaffen wir mit unserem anstehenden Umzug an den Neuen Kanzlerplatz in Bonn voraussichtlich ab Herbst ein noch idealeres Umfeld.

Auf Bedürfnisse wie soziale Verantwortung und Gesundheitsförderung geht CONET beispielsweise mit Job-Rad-Angeboten und einem zukünftigen JobTicket am Bonner Standort, Zusatzversicherungen sowie einem eigenen Gesundheitsmanagement mit Sport- und Weiterbildungsangeboten ebenso wie gemeinsamen Firmen-Events ein.

Sabine Cox ist Director Human Resources der CONET Gruppe.

Während der Security-Week im April ist Frau Cox zu Gast im Deep Dive zum Thema Fachkräftemangel und dem Tauziehen um die besten Köpfe. 

Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 05.04.2022 von 16:30-18:00 vor Ort in der  Villa Hüser in Bonn-Oberkassel statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos

CONET bietet seit 1987 erfolgreich Lösungen für SAP, Infrastructure, Communications, Software und Consulting in den Schwerpunktbereichen Cyber Security, Cloud, Mobility und Data Intelligence an. Neben der Gruppen-Holding CONET Technologies Holding GmbH erbringt CONET seine Leistungen in spezialisierten Tochtergesellschaften, in denen das entsprechende technische Know-how und die langjährige Fachexpertise der CONET-Berater, Entwickler und Systemintegratoren gebündelt sind. Darüber hinaus bieten weitere Ländergesellschaften und ein breites Netzwerk von Vertriebs- und Integrationspartnern spezialisierte Dienstleistungen für individuelle Kundenanforderungen.

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